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1310. Januar 16. Breslau.

b. Marcelli p.

Boleslaw, Heinrich und Wladislaw, Herzöge von Schlesien und Troppau und Herren von Breslau, bestätigen ein Privileg ihres Oheims, weiland Herzogs Bolko von Fürstenberg, in welchem dieser als tutor provinc. Wrat. ein Abkommen seines weiland Bruders, des Herzogs Heinrich (V.) von Schlesien, Herrn von Breslau, mit Magister Dietrich Haso, dem Schneider, beurkundet, dahin gehend, dass Herzog Heinrich gegen Abtretung von 6 Hufen unter dem Pfluge und 4 1/2 Zinshufen im Dorfe Boguschicz (Bogschütz) bei Olsnicz (Oels) demselben den vierten Theil eines Rossdienstes von dessen Gütern in Malcowicz (Malkwitz) am Flusse Lesnicz (Weistritz) erlässt und noch 40 M. Silber zuzahlt, so dass Magister Haso seine Güter in Malkwitz, nämlich das Gericht oder den dritten Pfennig der Scholtisei, die freie Schenke, das Patronatsrecht der Kirche, die zur Scholtisei gehörigen Gärten, den Platz einer freien Mühle, 5 Freihufen von der Aussetzung her zur Schultisei gehörig, 1 1/2 Freihufen pro humuleto (Hopfenanpflanzung) und den dazu gehörigen Hopfenberg, ferner 6 freie Lehnhufen mit der ganzen Fischerei in Malkwitz und dem Orte einer freien Mühle in Shalcow (Schalkau) mit dem Fischteiche und dem Fischereirechte und den Berg vor der Mühle, wo einst die Schenke war, in der Richtung des alten Grabens und was er an den Mühlen bei Malkwitz sich zum Nutzen erbauen kann, auf beiden Ufern sowohl in Schalkau wie in Malkwitz frei besitzen und darüber frei verfugen könne, ohne dass es dem Herzog freistehen solle, diese Güter etwa einem der Edeln des Landes zu verleihen. Alle entgegenstehenden Privilegien werden für ungültig erklärt, und auch die Mühle zu Schalkau soll Heinrich zu deutschem Rechte haben. Diese Konfirmation Bolkos bestätigen nun die Herzöge aufs Neue mit dem Hinzufügen, dass die Nachkommen des Haso von dem Dienste, welchen die Herzöge von ihnen erpresst haben, ganz frei sein sollen.

Z.: Albert Bart, Dietrich Shertilczan, Albert Bavarus, Gisco de Reste, Herr Günther de Bebirstein Bresl. Protonotar und Jesco herzogl. Hofnotar.


Aus dem ältesten Bresl. Landbuche im Bresl. Staatsarch. A f. 4b.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 16, 1892; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1301 - 1315. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.